Stunning and brave

Die sozialen Medien haben, so eine meiner steilen Thesen, zu etwa gleichen Teilen eine ebenso verdummende wie lehrreiche Wirkung auf ihre Nutzer. So hat die Schauspielerin und Twitter-Aktivistin Rose McGowan gerade etwas gelernt – nämlich, dass der Schlachtruf „Believe all women!“ wohl doch nur eine Abkürzung von „Believe all women that can serve your political agenda!“ war. Und dass teilweise die selben Leute, denen im Fall Brett Kavanaugh vor zwei Jahren eine Frau im Zeugenstand als Schuldbeweis schon vollkommen ausreichte (#stunningandbrave), im Fall Joe Biden Vergewaltigungsvorwürfe ganz plötzlich kritisch hinterfragen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig, als sich schützend vor ihren Kandidaten zu stellen? Er ist das letzte traurige Aufgebot. Etwas anderes ist den Demokraten nicht mehr geblieben. Nach Jahren der woken Diversity-Kampagnen haben sie dann doch keine nonbinäre muslimische Rollstuhlfahrerin of Color nominiert, sondern Joe Biden. Einen alten weißen halbdementen Pussygrabber. Genau die Sorte also, vor der sie uns doch eigentlich so mutig beschützen wollten. So sieht sie aus, die Politik hinter den Hashtags. Jetzt hat es also auch Rose McGowan endlich verstanden.

Musik zur Zeit:

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