Hat sich jemand da draußen Sorgen um Claas Relotius gemacht? Vielleicht mal ab und zu seinen Namen gegoogelt, um sicher zu gehen, dass er noch nicht aus dem Fenster gehüpft ist? Keine Sorge, Relotius heißt nicht Hingst, der ist psychisch stabil und schreibt wahrscheinlich gerade irgendwo an seinen Memoiren. Und zwischendurch geht er juristisch gegen seinen ehemaligen Kollegen Juan Moreno vor, wegen angeblicher Falschaussagen in dessen Buch „Tausend Zeilen Lüge“. Der selbe Journalist, der ihn beim Lügen erwischte, wird also nun wiederum von ihm beim Lügen erwischt. Das ist so schön, dass konnte ich nicht ganz unerwähnt lassen. SPIEGEL – the gift that keeps on giving. Nächste wahrscheinliche Eskalationsstufen: Moreno verklagt Relotius wegen Rufschädigung, Relotius verklagt Moreno wegen Mobbing, Moreno verklagt sich selbst, Relotius zieht vors Bundesverfassungsgericht, Moreno zieht ins Kloster, Relotius erhält schließlich den Felix-Krull-Preis in Alu für sein Lebenswerk und die Kanzlerin tippt „Fake News“ in die Suchmaschine.
