Liebe männliche Leser, fühlen Sie sich von dem folgenden Werbespot feminisiert, nachhaltig entmannt, vielleicht sogar kastriert? Oder einfach nur genervt? Sprechen Sie bitte offen und frei über Ihre Gefühle.
Der Lärm, der gerade um diese neue Marketing-Kampagne von Gillette gemacht wird, ist natürlich maßlos übertrieben. Dass Hersteller sich an hippe soziale Wohlfühl-Trends hängen, um das Image ihrer Produkte aufzuwerten, ist ja nun kein neues Phänomen mehr. Erinnern wir uns zum Beispiel daran, wie das Model Kendall Jenner mit nur einer Pepsi-Dose sämtliche modernen Protestbewegungen befriedet hat. Jetzt ist eben gerade der Kampf gegen die „toxische Männlichkeit“ an der Reihe. Die Botschaft bestätigt dabei nur das, was sich die moderne heterosexuelle Frau von ihrem Partner so alles erwünscht: Stark soll er sein und sensibel zugleich, ja die wahre Männlichkeit soll sich eigentlich erst in seiner Verletzlichkeit zeigen. All zu weinerlich soll er aber bitte auch nicht sein. So ein wenig Durchsetzungskraft wäre schon gut, aber bitte nicht zu viel. Der Mann soll die Frau nicht einschränken, ihr im Zweifelsfall den Vortritt lassen. Rücksichtsvoll soll er sich präsentieren, verständnisvoll und gerecht. Ein wahrer Gentleman also, ein edler Ritter, der sich heldenhaft und schützend vor die Schwachen stellt, der seinen Kindern ein leuchtendes Vorbild ist, das Dach repariert, die Rechnungen bezahlt und die Welt jeden Tag ein ganz kleines, herzerwärmendes Stückchen weit zu einem besseren Ort für uns alle macht. Der beste aller möglichen Männer. Ein Mann wie aus dem Märchenbuch. Dass jetzt so viele empörte Männer aus der realen Welt gleich zum Boykott sämtlicher Gillette-Produkte aufrufen, zeigt, dass die Kampagne offenbar einen wunden Punkt getroffen hat. Das mit der Aufmerksamkeit hat also schon mal funktioniert – ob sich die nun auch günstig auf die Umsatzzahlen auswirkt, bleibt abzuwarten. Denn am Ende wollen sie schließlich auch nur ihre überteuerten Rasierklingen verkaufen. Um nichts anderes geht es.
Äch nööö, reicht wenn er das Zeug in meinem Werkzeugkasten mit Sorgfalt behandelt und beim Wetterbericht nicht reinquasselt. Wieso Frauen glauben, sie bräuchten einen Beschützer, ist mir schleierhaft.
(Sorry, Webseite habe ich nicht)