„Bei einer Geldautomaten-Sprengung in Düren sollen die Täter aber auch einen Rest von Rücksicht gezeigt haben. Die Männer wollten dort den Automaten im Vorraum einer Bank per Fernzündung sprengen. Alles war vorbereitet. An dem Tag schlief in dem Raum aber ein Obdachloser. Die Täter sollen ihn geweckt und ihm nahegelegt haben, er solle besser gehen. Als der Mann sich weigerte, trugen sie ihn gemeinsam nach draußen – und sprengten erst dann den Geldautomaten.“
(Quelle: FAZ, 26.08.2017)
Gangster ist nicht gleich Gangster, so viel sollte klar sein. Motivation und Methodik unterscheiden den vornehm gesinnten Kriminellen vom verkommenen Subjekt. Mit anderen Worten: Egon Olsen ist nicht gleich Jeffrey Dahmer. Na, Sie wissen schon, was ich meine. Auf dem moralisch untersten Treppchen des illegalen Schaffens – darauf können sich wohl die meisten von uns einigen – stehen Menschen, die z.B. aus reinem Sadismus heraus Obdachlose anzünden. Auf dem allerobersten Treppchen aber stehen jene, die einen Obdachlosen erst einmal galant in Sicherheit tragen, bevor sie zur eigentlichen Tat schreiten. Und das, liebe FAZ-Redaktion, ist wohl mehr als nur ein „Rest von Rücksicht“, das grenzt schon an ehrenamtliches Engagement! Sollte sich bei den Ermittlungen auch noch herausstellen, dass bei der Sprengung fair gehandeltes Dynamit aus nachhaltigem Anbau zum Einsatz kam, sollte sich die Stadt Düren nicht scheuen, den edlen Räubern einen angemessenen Preis zu überreichen. Die Jugend braucht neue Vorbilder!