Evan Spiegel, 26, Snapchat-Gründer und derzeit jüngster Selfmade-Milliardär der Tech-Branche, gibt pro Jahr angeblich eine knappe Million Dollar für seinen Personenschutz aus. Das erscheint sinnvoll, denn mit dem Reichtum, zumal in solchen Dimensionen, wächst auch die Zahl derer, die einem auf die Pelle rücken: gute alte „Bekannte“, Speichellecker, Steuerfander, Raubmörder und am schlimmsten: ehemalige Geschäftspartner. Einen seiner Mitgründer musste Evan Spiegel kürzlich nach einem gerichtlichen Vergleich mit über 150 Millionen Dollar abfinden. Damit der endlich Ruhe gibt. Irgend jemand bleibt beim digitalen Goldrausch eben immer auf der Strecke. Man erinnere sich an Mark Zuckerberg und die berüchtigten Winklevoss-Zwillinge. Letztere mussten sich damals im Facebook-Streit mit läppischen 65 Millionen zufrieden geben. Und die mussten sie sich auch noch teilen, die Armen. Wer sich heute im Kampf der Social Media-Giganten mit weniger als einer Milliarde abspeisen lässt, spielt nur noch in der zweiten Reihe. Für Snapchat soll Zuckerberg dem kleinen Evan drei Milliarden Dollar angeboten haben. Der hat natürlich abgelehnt. Dafür hat er inzwischen bereits vier Milliarden auf der Kante, Tendenz steigend. Die Geschichte wiederholt sich. Wer im Billionaire Boys Club mitspielen will, der darf nicht käuflich sein. Das eigene Produkt ist alles. Und wo Menschen sich gegenseitig Schnappschüsse mit infantilen Filtern per Telefon (neuerdings auch per Brille) zuschicken, da ist die Gewinnspanne nach oben offen. Sky’s the limit!
Das Bürgertum, aber auch die VW-Vorstände, besinnen sich derweil auf die bürgerlichen Sekundärtugenden. Die Armen, was bleibt ihnen auch sonst übrig?
Was zur Hölle sind bürgerliche Sekundärtugenden?
Leistungsbereitschaft, Disziplin, Verantwortung
Nie gehört. Aber danke für die Auskunft. 😉