Es ist Selbstmord-Wetter. Es ist David-Fincher-Wetter, BOHREN & DER CLUB OF GORE-Wetter, ein apokalyptisches nieselgraues windiges Getöse, sprich: es ist Weihnachten in Berlin. Am Hauptbahnhof erinnert uns der Anblick von zehntausend zerknitterten Visagen – dicht gedrängt auf ihren Abtransport in die Heimat wartend, während sie synchron an LeCrobag-Tüten nagen und sich an ihre Rollkoffer klammern – daran, dass die Stadt nun drei Tage lang ein ganz klein wenig leerer sein wird. Es wird gerade genug sein, um uns angenehm aufzufallen. Im U-Bahn-Übergang an der Friedrichstraße sitzt wieder der Xylophon-Mann und spielt „Last Christmas“, begleitet von einer Drum Machine. Eine schwere Dunstwolke weht vorbei: eine Mischung aus Backtriebmitteln, Erbrochenem und dem Parfum von Christina Aguilera. Das Verlangen nach Alkohol wird übermächtig stark.
Liest sich angenehm. Sehr schön. Erfrischend. Ich registriere mit Freude, dass sich so langsam Alternativen zu den Wir-haben-uns-alle-so-doll-lieb-Mein-kleines-Tagebuch-Ich-werde-ab-und-zu-von-Zapp-und-einer-Reportage-auf-Phönix-die-keiner-kuckt-interviewt-Blogs formieren. Kennen Sie https://fritzvseverything.wordpress.com ? Auch sehr schön. Geht doch. Machen Sie weiter. Mir gefällt’s.
Ich sage artig danke und gebe das Lob sehr gerne zurück! Zwar habe ich noch nie einen der beschriebenen Wir-haben-uns-alle-so-doll-lieb-Blogs sichten müssen (ist ein grundsätzliches Uneins sein mit der „Welt“ nicht die Grundvorraussetzung für das Bloggertum ansich?), den Fritz-Link habe ich aber mit Freude gebookmarkt, danke auch dafür. Ja, geht doch. Grüße von Wolke 9. Ich hab euch alle ganz doll lieb (verdammt…)!